Rheinbach. Einen Tage nach der feierlichen Ausstellungseröffnung mit 38 Schülerarbeiten aus acht europäischen Glasfachschulen trat die Fachjury am 1. Juli 2019 im Glaspavillon „Hans-Schmitz-Haus“ zusammen, um über die Vergabe der Preise 1-3 zu beraten. Die Wettbewerbsarbeiten waren anonymisiert, nur ihre Titel waren den Juroren bekannt, da sie für das künstlerische Konzept relevant sind. Folgende Persönlichkeiten der internationalen Glaskunstszene konnten als Jurymitglieder gewonnen werden:

  1. Uwe Claassen, freischaffender Kurator, Glasexperte, wissenschaftlicher Mitarbeiter Barbara-Achilles-Stiftung (Hamburg), ehem. Leiter Glasmuseum Lauscha
  2. John Kenneth Clark, freischaffender Glaskünstler (Glasmalerei, Ätztechniken), Glasgow und Bacharach
  3. Dr. Jan Mergl, Museum für Angewandte Kunst, Prag
  4. Prof. Kazimierz Pawlak, Kunstakademie Breslau/Wroclaw, Organisator „Hot Glass Festival“ und  „European Glass Festival“
  5. Korbinian Stöckle, Glaskünstler (heiße Techniken), Glasmuseum Gernheim

Die Jury war vor ihrer Entscheidung nicht darüber informiert, wer die Urheber der Arbeiten sind und welche Glasfachschule sie zur Teilnahme entsandt hat. Unabhängig von Kenntnissen über Schulen und Personen sollte die Qualität der Arbeiten im Vordergrund stehen. Die Jury hat sich zu Beginn ihrer Arbeit darüber verständigt, dass sie sich bei ihren Entscheidungen von der künstlerischen Qualität leiten lässt – in Zusammenhang mit einer stimmigen technischen Umsetzung. Nach einer Phase der individuellen Betrachtung stellten die Jurymitglieder sehr schnell fest, dass alle die beiden Arbeiten für preiswürdig hielten, denen letztendlich auch die beiden ersten Preise zuerkannt wurden. Darüber hinaus gab es eine Reihe von Arbeiten, denen aus unterschiedlichen Gründen von mehreren Jurymitgliedern eine hohe Qualität zuerkannt wurde. Die Jury konnte sich in der Diskussion einhellig auf die Vergabe eines dritten Preises und von drei Belobigungen verständigen.

  1. Preis (1.000 €)

Mehdi Ali Mohamady

„Weißt du, dass ich ohne dich unruhig bin“

Echt-Antikglas mit Wasserstrahl zugeschnitten, UV-Verklebung auf Verbundglas mit matter Folie Staatliches Berufskolleg Glas, Keramik, Gestaltung des Landes NRW, Rheinbach (D)
in Metallrahmen, Klasse: Thomas Bendel, Heiko Hib

2. Preis (750 €)

Pia-Christina Hoff

„Eva“

Am Ofen frei geformt, graviert, Graal-Technik
Glasfachschule Zwiesel (D), Klasse Heinz Fischer

3. Preis (500 €)

Dmitriy Tsybenko

„Drachenhaut“

Am Ofen frei geformt, geschliffen und poliert
Glaskunstfachschule Kamenický Šenov (CZ), Klasse Petr Stacho

Weiterhin vergab die Jury vier (nicht dotierte) Belobigungen:

Wiktoria Budniak
„Apnoea“ (Atemunterbrechung)
Formgeschmolzenes Glas, geschliffen, Zement
Kunstlyzeum Dabrowa Górnicza (PL), Klasse Grażyna Bieniasz, Wioletta Kulesa

Karin Raith
„Träumen“
Pâte-de-verre und abgesenkte Glasplatte, Schliff, Gravur
Glasfachschule Zwiesel (D), Klasse Josef Reitberger

Kamila Styra
„Heimr / Yggdrasil“ (Heim / Weltenbaum)
Formgeschmolzenes Glas, geschliffen, verklebt, Holz
Kunstlyzeum Dabrowa Górnicza (PL), Klasse Grażyna Bieniasz, Wioletta Kulesa

Bis zum 1. September 2019 besteht die Gelegenheit, für den mit 500 € dotierten Publikumspreis „Franz-Josef Feuser“ unter www.glaskunstpreis.com oder www.glaskunstpreis-rheinbach.de abzustimmen. Der 10. Internationale Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach – Nachwuchsförderpreis – wird von der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien maßgeblich gefördert.