In dieser zurzeit von heftigen Krisen geschüttelten Welt gibt es auch einige positive Signale. Eines davon geht vom Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach aus, der 2022 zum 11. Male ausgelobt wird. Seine Bewertung ist auch daran zu messen, dass er als einziger Nachwuchsförderpreis auf diesem Gebiet in Europa dazu beiträgt, Zusammenarbeit im Sinne des europäischen Gedankens mitzugestalten – in keineswegs bescheidenem Maße.

So haben sich inzwischen – neben deutschen –  fachliche Bildungseinrichtungen aus der Tschechischen Republik, Frankreich, Polen, Österreich, Finnland und Großbritannien am Internationalen Glaskunstpreis beteiligt. Internationale Partnerschaften zwischen vergleichbaren Einrichtungen entstanden und wurden gepflegt. Ausgelöst durch eine solche Partnerschaft wurde z.B. im Jahre 2002 eine damals noch seltene Städtepartnerschaft zwischen Rheinbach und Kamenický Šenov (Steinschönau/Tschechische Republik) besiegelt – auch ein Zeichen der Aussöhnung. Diese Erfahrungen und Erfolge haben der Stadt zu Recht große Anerkennung gebracht. Das beweisen auch die Persönlichkeiten, die bislang die Schirmherrschaft und Jury-Mitgliedschaft über den Wettbewerb übernahmen.

Pandemiebedingt konnte der ursprüngliche Zwei-Jahres-Rhythmus nicht eingehalten werden, so dass die 11. Ausgabe des Wettbewerbs erst in diesem Jahr 2022 stattfindet. Die Schirmherrschaft hat Staatsministerin Claudia Roth, Bundesbeauftragte für Kultur und Medien übernommen.

Zum 11. Internationalen Glaskunstpreis der Stadt Rheinbach haben folgende Glasfachschulen des In- und Auslandes ihre Teilnahme zugesagt:

  • Akademie – Höhere Berufsfachschule, Gymnasium und Fachmittelschule für Angewandte Kunst Světlá nad Sázavou – CZ –
  • Glasfachschule Zwiesel, Staatliches Berufszentrum für Glas – D –
  • Höhere Berufsschule für Glas und Mittelschule Nový Bor – CZ-
  • Ikaalinen College of Crafts and Design – FIN –
  • Kunstgymnasium Dąbrowa Górnicza – PL –
  • Mittelschule für Glasherstellung Kamenický Šenov / Steinschönau – CZ –
  • Sekundarschule für Glasherstellung Železný Brod – CZ –
  • Staatliche Fachschule Weilburg-Hadamar, Staatliche Glasfachschule Hadamar – D –
  • Staatliche Glasfachschule Rheinbach – D –

Die Ausstellung der Wettbewerbsarbei­ten im Glaspavillon Hans-Schmitz-Haus beginnt am 19. Juni 2022 und dauert bis zum 25. September 2022. Die Preisverleihung findet am 24. September im Rahmen eines Festaktes statt. Die Architektur des Rheinbacher Glaspavillons ermöglicht es, dass die Wettbewerbsarbeiten rund um die Uhr einsehbar sind und die Besucher ungehindert ihr Votum für den Publikumspreis „Franz-Josef Feuser“ abgeben können. Er ist nach dem ersten Leiter des 1968 gegründeten Leiter des Glasmuseums benannt und wird von Helga Feuser-Strasdas und Joachim Strasdas gestiftet. Zusätzlich kann das Publikum per Internet abstimmen.

Eine internationale Jury wird über Vergabe der Preise 1-3 entscheiden. Folgende Persönlichkeiten der Glaskunstszene konnten als Jurymitglieder gewonnen werden:

  • Priv. Doz. Dr. Jan Mergl, Kunstgewerbemuseum Prag, Leiter der Glas-, Keramik- und Porzellansamlung (CZ)
  • Prof. Jens Gussek, Leiter des Instituts für Keramik und künsterische Glasgestaltung der Fachhochschule Koblenz, Höhr-Grenzhausen (D)
  • Tinne Vroonen, Graveurin (B)
  • Wiktor Borowski, Galerist und Glaskünstler (D und PL)
  • Uta Laurén, Finnisches Glas-Nationalmuseum (FI)

Zur Finanzierung tragen die Stadt Rheinbach und Sponsoren bei: Der 1. Preis wird mit Unterstützung der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien finanziert. Den 2. Preis übernimmt die Fa. OBI / Fassbender Tenten, die Finanzierung des 3. Preises übernimmt RA Bernhard Schmitz, nach dessen Vater Hans Schmitz der Rheinbacher Glaspavillon benannt ist. Der Publikumspreis „Franz Josef-Feuser“ wird von Helga Feuser-Strasdas und Joachim Strasdas gestiftet.

Zur Eröffnung der Ausstellung mit den Wettbewerbsarbeiten

am Sonntag, dem 19. Juni 2022, 17.00 Uhr

im Glaspavillon „Hans-Schmitz-Haus“, An der Glasfachschule 4, 53359 Rheinbach

sind alle Freunde der Glaskunst herzlich eingeladen.

Auch 2022 wird während der Laufzeit der Ausstellung ein reichhaltiges Begleitprogramm unter dem Titel „Kulturpavillon“ angeboten, für das verschiedene Kooperationspartner gewonnen werden konnten. Das monatliche Begleitprogramm wird im Internet unter www.glaskunstpreis-rheinbach.de veröffentlicht.

Noch sind Termine frei, Interessenten – ob Verein, Schule oder „Kulturdienstleister“, die zum Beispiel ein Konzert, eine Lesung, einen Workshop etc. anbieten möchten – sind herzlich eingeladen, sich mit dem Glasmuseum in Verbindung zu setzen, damit der Glaspavillon zum „Kulturpavillon 2022“ wird (Tel. 02226 917 504; glasmuseum@stadt-rheinbach.de).